Was ist IKIGAI?
Der Begriff IKIGAI, der seit einiger Zeit weltweite Beachtung findet, stammt aus dem Japanischen und setzt sich aus den Worten „iki“ für Leben und „gai“ für Wert zusammen.
IKIGAI stellt DAS japanische Geheimnis und ein umfassendes Konzept für ein Leben voller Sinn und Freude dar. IKIGAI steht für das, „wofür es sich zu leben lohnt.“
Entstanden ist die Idee zu diesem persönlichen Lebensmodell auf der japanischen Insel Okinawa. Dort leben besonders glückliche, gesunde und alte Menschen. Im Dorf „Ogimi“, das als „Dorf der Langlebigen“ bekannt ist, sind knapp 50 % der über 70-Jährigen immer noch aktiv. Diese Menschen wissen bis ins hohe Alter, „wofür es sich morgens lohnt, aufzustehen“ – egal ob für ihre Arbeit, ihre Hobbys oder die Gemeinschaft. Sie haben ihr IKIGAI gefunden, und die Wirkung ist so magisch, dass es ihre Lebensqualität und -erwartung steigert.
Als Begründerin unseres heutigen IKIGAI-Verständnisses gilt die japanische Psychiaterin Kamiya Mieko. Ihr zufolge bedeutet IKIGAI für jeden Menschen etwas Individuelles. Nicht jeder kennt sein IKIGAI. Doch die gute Nachricht: Jeder Mensch hat ein IKIGAI, auch du. Du musst es nur finden. Und genau dabei hilft dir das IKIGAI-Modell.
Das IKIGAI-Modell: Das Glück liegt in der Mitte
Viele Menschen sind auf der Suche nach ihrem Lebensglück. Das bedeutet nicht, dass sie mit ihrem Leben grundsätzlich unzufrieden sind, doch irgendetwas fehlt. Wie ein fehlendes Puzzlestück. Das Bild ist mit Sicherheit auch ohne das Teil erkennbar, doch nicht vollständig. Und das Auge des Betrachters hält sich immer wieder an dem einem Stück fest, das fehlt, anstatt die unzähligen vorhandenen Teile wahrzunehmen.
In der Businesswelt sind zum Beispiel viele Führungskräfte auf der Suche nach mehr Sinn, mehr Selbstbestimmung oder der Möglichkeit, ihre persönlichen Stärken zu leben. Selbständige hingegen sind oft genau aus diesen Gründen ins Unternehmertum gestartet. Dennoch fehlt auch ihnen meist etwas zu ihrem großen Glück – mehr Balance, magische Angebote für ihre Kunden oder mehr wirtschaftlicher Erfolg.
Was ist es bei dir? Welches Puzzlestück fehlt dir ganz persönlich, um ein erfüllteres Leben zu führen? Und um das zu tun, was deinen Fähigkeiten, Wünschen und Leidenschaften entspricht?
Mit dem IKIGAI-Modell kannst du es herausfinden. Das Modell folgt einem einfachen Aufbau und umfasst 4 Themenbereiche:
- Passion
- Mission
- Berufung
- Profession
Gemäß der japanischen Philosophie brauchst du von allem etwas. Nur wenn es dir gelingt, alle vier Bereiche miteinander zu vereinen, hast du dein IKIGAI gefunden.
1. Passion: Was liebe ich?
Deine Passion ist das, wofür du brennst. Etwas, das du stundenlang tun kannst, ohne zu ermüden. Die eigene Leidenschaft zum Beruf zu machen, davon träumen viele. Was könnte das bei dir sein?
Um dich deiner Passion zu nähern, kannst du dir die folgenden Fragen stellen:
- Womit verbringst du deine Freizeit am liebsten?
- Wobei wird dir nie langweilig?
- Was würdest du am liebsten den ganzen Tag tun, wenn Zeit und Geld und keine Rolle spielten?
- Welche Leidenschaft hast du schon seit Jahren, vielleicht schon seit deiner Kindheit?
- Worüber redest du am häufigsten?
Kurzum: Was liebst du?
2. Mission: Was braucht die Welt?
Die meisten Menschen wollen etwas Nützliches tun. Sie brauchen Aufgaben, die ihnen das Gefühl geben, gebraucht zu werden. Wovon bist du tief in deinem Innern überzeugt, welche Werte und Ideale verfolgst du? Ist es eine sinnstiftende berufliche Tätigkeit, soziales Engagement oder familiäre Fürsorge?
Um herauszufinden, was deine persönliche Mission ist, können dir diese Fragen helfen:
- Welche Werte und Einstellungen vertrittst du?
- Wofür willst du dich einsetzen?
- Welche Probleme hast du schon lange erkannt und würdest sie gerne lösen?
- Was würdest du gerne in der Welt verändern?
- Welche Spuren willst du hinterlassen?
Kurzum: Was braucht die Welt?
3. Berufung: Was kann ich besonders gut?
Überlege, welche Fähigkeiten du einsetzten kannst, um Probleme zu lösen, die Welt zu verändern oder Spuren zu hinterlassen.
Vielleicht fällt es dir nicht leicht, diese Frage zu beantworten, denn deine größten Talente und Stärken sind für dich selbstverständlich. Oft sehen Außenstehende hier viel klarer und können dir als Sparringspartner bei den Fragen helfen:
- Wofür bist du ausgebildet?
- Welche Fähigkeiten und Kompetenzen hast du dir sonst noch angeeignet?
- Wo liegen deine Stärken?
- Welche Tätigkeiten fallen dir besonders leicht?
- Welche Eigenschaften bewunderst du an dir?
Kurzum: Was kannst du besonders gut?
4. Profession: Wofür wirst du bezahlt?
Du kannst noch so leidenschaftlich, idealistisch und talentiert sein – das alles bringt dir beruflich nichts, wenn du damit kein Geld verdienst.
In der IKIGAI-Philosophie spielt der Zusammenhang zu Geld und materiellen Dingen zwar ursprünglich keine Rolle. Das westliche IKIGAI-Modell hilft dir jedoch dabei, deine Leidenschaft, Fähigkeiten und Berufung zu finden UND damit Geld zu verdienen. Denn nur so kannst du ein sorgenfreies Leben führen.
Finde heraus, welcher Job oder welche Geschäftsidee für dich realistisch ist. Im Idealfall sind die Überschneidungen zwischen Beruf und Berufung groß. Du könntest jedoch auch dein Hobby zum Beruf machen und eine Geschäftsidee darauf aufbauen, was du besonders gut kannst. Die folgenden Fragen bringen dich hierbei auf die Spur:
- Womit verdienst du dein Geld?
- Was ist oder war dein bisheriger Beruf?
- Welche Einnahmequellen hast du sonst noch?
- Mit welchen Fähigkeiten und Kenntnissen könntest du Geld verdienen?
- Wo tut sich eventuell eine Marktlücke auf?
Kurzum: Wofür wirst du bezahlt?
Die Key Takeaways des Modells?
Wann immer auch nur eine der vier Bereiche in deinem Leben fehlt, bist du noch nicht im Gleichgewicht des IKIGAI angekommen.
Je nach fehlendem Puzzlestück macht sich ein Gefühl von Leere, Unsicherheit, Nutzlosigkeit oder fehlendem wirtschaftlichen Erfolg breit.
Nur wenn du tust, was du liebst, worin du gut bist, was die Welt braucht und wofür sie dich bezahlt, hast du deinen Schlüssel zu deinem Lebensglück gefunden.
Wie du dein IKIGAI findest
Nimm dir Zeit, um den Grund zu entdecken, für den du jeden Morgen aufstehst. Du findest dein IKIGAI nicht auf Knopfdruck. Viel wichtiger ist, dass du dich auf den Weg machst und anfängst, dich mit den Fragen zu beschäftigen.
Hole dir während dieses Prozesses auch eine Außenperspektive ein – durch Feedback von Freunden, Kollegen und Geschäftspartnern. Dieses Fremdbild hilft dir, deinen blinden Fleck zu verkleinern, vor allem in Hinblick auf deine Talente und Stärken.
Mache dir bewusst, dass sich dein IKIGAI im Laufe deines Lebens auch ändern kann. Es lohnt sich also, es auch dann, wenn du es gefunden hast, von Zeit zu Zeit zu hinterfragen.
Hints & Tipps
Auf der Reise zu deinem IKIGAI kann dich die Bullet Journaling Methode sinnvoll unterstützen. Mit dieser Technik kannst du die Vergangenheit festhalten, die Gegenwart ordnen und die Zukunft planen. Bullet Journaling stellt eine individuelle Kombination aus Tagebuch, Kalender, To-do-Liste und Skizzenheft dar und kann dir so im Selbstcoaching bei der Beantwortung deiner Fragen helfen.
Fazit:
Dein IKIGAI zu finden ist magisch, denn damit vereinst du gleich 7 große Vorteile:
- Du weißt, wofür du jeden Morgen aufstehst.
- Du tust das, was du liebst.
- Du kannst deine Talente und Stärken sinnstiftend und gewinnbringend einsetzen.
- Du entwickelst deinen Beruf oder dein Geschäftsmodell in eine Richtung, die deinen Bedürfnissen und Wünschen entspricht – egal ob als Angestellter, Sidepreneur oder Unternehmer.
- Du nimmst dein Leben aktiv in die Hand.
- Du empfindest mehr Erfüllung.
- Du führst ein zufriedeneres, gesünderes und entspannteres Leben.
Möchtest du dein persönliches IKIGAI finden und wünschst dir dabei eine professionelle Außenperspektive? Dann freue ich mich, dich als Coach auf deiner Reise zu begleiten. Lerne mich jetzt in einem kostenfreien Beratungsgespräch kennen.